Ich wollte irgendwie aus allem raus.
Dem Stress entfliehen und einfach nur Ruhe haben. Ruhe vor allem. Kein halbstündiges anstehen am Skilift, keine zehn Euro für eine Erbsensuppe ohne Erbsen, keine Apres Ski besoffenen, rumgrölenden Ballermann Urlauber.
So kam es, dass ich im Oktober 2003 meine Reise für den Winterurlaub nach Grönland
klar machte.
Ganz einfach war dies aber nicht, scheinbar macht im Winter niemand Urlaub im Polarkreis. Warum eigentlich nicht? Schliesslich kommt doch der Weihnachtsmann irgendwo von hier. Wobei irgendwo es ganz gut trifft, immerhin habe ich bisweilen schon fünf Locations gefunden, die den Anspruch darauf erheben, die Heimat des Weihnachtsmannes zu sein. Aber wenigstens liegen alle im Nordpolarkreis.
Schaue ich mir also zunächst einmal an, wohin es denn überhaupt geht.
Die Entfernung für eine Strecke liegt auf direktem Weg bei etwa 3.500km.
Mit Umwegen über Kopenhagen und diversen kleineren Reisen werde ich bei diesem Trip etwa 8.000km zurücklegen.
Nun denn, der erste Weihnachtsfeiertag ist da, ich begebe mich nach Düsseldorf zum Flughafen um nach Kopenhagen zu fliegen.
Hier gibts den ersten Zwischenstop mit Übernachtung im Airporthotel Dan.
Mit dem Taxi kostet das ungefähr 10 Euro zu diesem Hotel zu kommen, in dem viele Flugkapitäne und Crews übernachten, welches vielleicht nicht gerade bester Standard ist, aber in Norwegen vielleicht gut im Mittelmass liegt.
Ich teste meine Kamera (Nikon Coolpix 950) mit einem Blick aus dem Zimmer auf den Parkplatz, es ist etwa 2000 Uhr am 25.12.2003.
Der nächste Morgen, ich muss sehr früh aufstehen, schon um 0600 Uhr, da der Flug in die Arktis um 0900 Uhr los geht.
Ich bin aber schon um 0500 Uhr wach. Ich bin aufgeregt, ich weiss gar nicht, wieso.
Ich reise so viel und habe schon viel gesehen aber irgendwie ist das jetzt alles anders.
Nach dem Frühstück fährt mich ein Shuttledienst zum Flughafen.
Der Check-In von Air Greenland macht irgendwie schon den Eindruck, dass etwas ganz besonderes bevorsteht. Vielleicht, weil ich denke, dass jetzt das Abenteuer los geht.
Immerhin fliege ich jetzt in den Arktischen Winter.
Ich checke ein, gehe durch den Securitycheck und suche den Ausgang.
Das erste mal in meinem Leben sehe ich Eskimos, die sich Inuit (Menschen) nennen, live und in Farbe.
Dann sehe ich es, unser Flugzeug.
Ende des ersten Teils