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Ein Wort in eigener Sache zur Vorratsdatenspeicherung

Das Thema verfehlt zwar völlig das Thema dieses Blogs aber ich meine, ich muss dazu mal meine Meinung kund tun.
Der durchschnittliche Bundesbürger ist mit diesem Thema sowieso vollkommen überfordert.
Der Grossteil der Meinungen ist eh „Ich habe nichts zu verbergen, was soll mir also schon passieren?“

Was passieren soll, das möchte ich hier einmal kurz darstellen.
Nicht, dass ich auch nur den Hauch einer Ahnung hätte.
Hauptberuflich bin ich im Bereich Informationstechnologie tätig.

Vision 1

Es werden ab dem 1.1.2008 sämtliche Anrufe von jedem Festnetzanschluss für 6 Monate gespeichert.
Sinn und Zweck ist es, die notwendigen Daten für eine Rasterfahnung lange genug zur Verfügung zu haben.
Heinz Müller ruft beim Türken um die Ecke an um sich einenDöner zu bestellen.
Dieser Türke wird nun plötzlich verdächtigt, als Schläfer in einer Terrorzelle tätig zu sein.
Im Wege der Rasterfahnung werden nun alle Personen überprüft, die mit ihm in Kontakt stehen.
Ergebnis:
Eines Morgens um 0630 Uhr steht ein Sondereinsatzkommando Anti-Terror bei Heinz Müller in der Wohnung.
Die Türe wurde mit einem Rammbock ausgehebelt, die Wohnung ist mit 25 schwerbewaffneten Jungs vom SEK
überrant. Heinz liegt gefesselt am Boden und wird unter dem Verdacht zur Bildung einer terroristischen Vereinigung
festgenommen.
Es geht zum Verhör und weil Heinz jedes Jahr in die Türkei in Urlaub fliegt, besteht akute Fluchtgefahr.
Also wird der Haftrichter gegen Heinz Untersuchungshaft anordnen.
Ergebnis: Job weg, denn Heinz fehlt unentschuldigt bei der Arbeit. Heinz‘ Hund wird erschossen, weil er in seiner Eigenschaft als Schäferhund versucht hat, die Eindringlinge zu verbellen. Damit galt er als gemeingefährlicher Kampfhund.
Ausserdem beschimpft Heinz bei der Festnahme die Polizisten und erhält als Bonus eine Anklage wegen Widerstand gegen die Staatsgewalt.
Selbstverständlich gehört zu solch einer Aktio, dass erst einmal sämtliche Konten von Heinz eingefroren werden.
Weder die Miete noch Strom oder laufende Kosten werden mehr bezahlt.
Wenn Heinz aus der U-Haft kommt, hat er weder Wohnung, noch einen Job, sein Auto ist zwangsabgemeldet und sein Hund tot.

Heinz hatte nichts zu verbergen.
Hätte er nur daran gedacht, nicht beim Türken um die Ecke sein Abendessen zu bestellen.

Vision 2

Paul surft viel im Internet.
Er bekommt eine Werbemail.
Der Mailverkehr wird auch ab dem 1.1.2008 gespeichert.
Die Werbemail sagt aus, dass man auf der beworbenen Internetseite Kinderpornos sehen kann.
Paul findet das abstossend und antwortet auf die Mail; beschwert sich über das Angebot.
In der Rasterfahndung taucht Paul nun auf als einer, der mit einem Anbieter von Kinderpornos in Kontakt steht.
Eines Morgens um 0630 (es ist immer um 0630) stürmt das SEK Kinderporno Pauls Wohnung.
Paul ist freiberuflicher Grafiker. Die Polizisten beschlagnahmen sämtliche Computer von Paul. Ausserdem werden ersteinmal seine Konten gesperrt um zu prüfen, ob irgendwann einmal Zahlungen an einen Anbieter von Kinderpornos gelaufen sind.
Sämtliche Geldflüsse in Deutschland werden ja schon seit 2005 gespeichert. In einem sehr zentralen Rechenzentrum in München. München, das ist in der Nähe von Pullach und Pullach, das ist da, wo der BND, der Bundesnachrichtendienst, seinen Hauptsitz hat.
Natürlich wird sich bald rausstellen, dass Paul gar nichts mit Kinderpornos am Hut hat.
Paul weiss das, die Polizei weiss das jetzt auch. Nur wissen das die Nachbarn von Paul nicht.
Und wenn Paul sagt, er habe nichts zu verbergen und er habe nichts getan, dann gehen Pauls Nachbarn mit Stöcken und Steinen auf ihn los. Paul ist ja nur wieder so einer, der es geschafft hat, seine perversen Neigungen zu verbergen.
Neulich hat Paul wieder eine Morddrohung bekommen. Paul sollte schleunigst hier wegziehen. Leider kann Paul sich das nicht leisten, denn die Polizei hat auch bei Pauls Auftraggebern nachgefragt, ob sie was von Pauls Neigungen bemerkt haben. Ausserdem hat die Polizei bei Pauls Auftraggebern die Computer beschlagnahmt. Sie haben gesagt, dass Paul möglicherweise Kinderpornos auf den Computern gespeichert hat.
Seitdem ist Paul nur noch freiberuflicher Hartz IV Empfänger.

Ich glaube, ich könnte noch weitere hundert Visionen aufschreiben aber mir scheint, das ist vertane Liebesmüh.
Was mich viel mehr stört, ist der Umstand, dass wir 1933 genau die politische Lage hatte, wie wir sie heute haben.
1933, in der Weimarer Republik, hat die Regierung dem Volk auch misstraut, wo es nur ging.
Kurze Zeit später ging ein Ruck durch das Deutsche Reich.

Aus Los Angeles wird heute berichtet, dass die Polizei alle in LA lebenden Muslime in einer Datenbank erfassen wird um schnell feststellen zu können, wo bedrohliche Terrorgruppen entstehen.
1936 waren es noch die Juden und das Land hiess Deutsches Reich.

Jeder, der nichts zu verbergen hat, möge sich Gedanken machen, wer zu welchem Zeitpunkt „den totalen Krieg“ einläuten wird.

Ich hatte heute das Vergnügen, einige Stimmen des Volkes auf der Strasse zu hören.
„Mich geht das alles nichts an, ich lebe von Hartz IV“ und „Was soll ich denn machen? Ich komm doch an die da oben nicht ran“ waren die Top-Antworten.

Damit möchte ich das Thema abschliessen.
Politik hat in meinem Blog nichts zu suchen. Leider sind wir in Deutschland so weit, dass man dasVolk scheinbar mit dem Knüppel zwingen muss, das Hirn einzuschalten.

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