In der Vergangenheit gab es bei der Fjällräven Classic immer mal wieder kleinere Unfälle. Bänderdehnungen, Bänderrisse, ausgekugelte Gelenke, mal einen gebrochenen Fuss. Im Verhältnis zu der Anzahl der Teilnehmer waren die Unfälle aber immer recht ueberschaubar.
Das war dieses Jahr anders. Ob es an der hohen Anzahl von Outdoor Rookies lag, die 2010 viel höher war als in den Jahren zuvor?
Na gut, die Standardverletzungen wie gedehnte Bänder und verdrehte Fuesse waren so wie immer. Auch Blasen und Ueberanstrengungen. Es gab sogar einen Fall von Hexenschuss.
Darueberhinausgehend wurden aber die Rettungshelikopter dieses Jahr rege in Anspruch genommen.
Da gab es einen gebrochenen Arm nach einem Sturz, es gab ein gebrochenes Jochbein. Eine junge Frau hatte das Gleichgewicht verloren, ihr Rucksack war zu schwer, sie hatte sich wohl etwas arg verausgabt, kippte um und weil die Wahrscheinlichkeit, auf dem nördlichen Kungsleden beim hinfallen auf einem Stein zu landen bei 100% liegt, mit dem Gesicht auf einen ebensolchen.
Zwei Weitere wurden ausgeflogen, weil sie starke Bauchschmerzen hatten und ein Norweger ist auf einer der Planken ausgerutscht, mit dem Knie in einen der Pfähle von den Planken gefallen, was zu einem X förmigen Riss unterhalb des Knies fuehrte, der mit 32 Stichen genäht werden musste. Tragisch ist, dass er fuenf Stunden warten musste, bis er endlich von einem anderen Teilnehmer gefunden wurde, der Rettungshelikopter kam und er im Krankenhaus in Kiruna war. Doch, wie Norweger eben so sind, verliess er am gleichen Abend des Krankenhaus, warf Augenzeugenberichten zur Folge seine Schmerztabletten weg, verlangte eine Flasche Wiskey und wollte weiterlaufen. „Ich bin Wikinger, wir können das!“ soll er gesagt haben.
Er fuhr dann aber mit dem Hexenschuss und zwei Bänderdehnungen nach Abisko zum Ziel und dort feierten die vier dann noch und warteten auf ihre Angehörigen, die noch auf dem Kungsleden unterwegs waren.
Insgesamt wurden 89 von rund 1750 Teilnehmern wegen Verletzungen ausgeflogen.