Ich bin Anfang Jahr in die Schweiz umgezogen. Genauer gesagt nach Zürich.
Und darüber möchte ich nun gerne berichten.
Zürich war mir ja nicht fremd, hatte ich schon vor einigen Jahren hier ein paar Monate verbracht.
Doch diesmal sollte es so richtig mit Wohnung anmieten sein.
Das soll gar nicht so einfach sein, denn ich wohne jetzt seit 3 Monaten im Hotel.
In der Schweiz, besonders in Zürich, herrscht absoluter Wohnungsmangel.
Theoretisch könnte man nun sagen, macht nichts, schicke ich halt tausend Mails auf Wohnungsinserate doch hier sind die Schweizer komisch.
Die bestehen allen Ernstes darauf, dass man die Wohnung besichtigt. Ohne Wohnungsbesichtigung kein Mietvertrag.
Nun könnte man wieder sagen, Wohnungsbesichtigungen sind doch cool. Schauen wir uns halt 20 Wohnungen an und haben dann einen Mietvertrag.
Falsch.
Denn das Wohnungsbesichtigungen cool sind, sagen sich auch tausende andere Schweizer.
Hier ist der Volkssport Wohnungsbesichtigung entstanden und so wird man es erleben, dass man sich bei einer Wohnungsbesichtigung mit 40 oder 50 anderen durch die Wohnung quetscht, seinen Bewerbungsbogen ausfüllt und auf die Absage wartet, denn als Ausländer mit maximal einer L-Bewilligung (also einer Aufenthaltsgenehmigung für 6 Monate) ist man gleich raus.
Und ich kann aus erster Quelle sagen, es interessiert nicht, wieviel Geld man verdient, denn ich verdiene selbst für schweizer Verhältnisse sehr viel Geld. Es interessiert hier nicht.
Geht man weiter raus aufs Land, bevormunden einen die schweizer Vermieter auch gerne, indem sie uns raten, doch lieber was in Zürich zu suchen, hier draussen sei doch viel zu weit.
Nun könnte man noch auf die Idee kommen, eine Wohnung zu kaufen. Da geht man ein paar Monate ins Hotel und dann sieht die Bank ja, dass man viel Geld verdient und finanziert die Wohnung.
Auch das ist wenig erfolgversprechend, denn die Wohnungen sind hier so teuer, dass sich das auch nicht rechnet.
Also nichteinmal halbwegs.
Kauft man in Deutschland eine Immobilie, rechnet man etwa die zwölffache Jahresmiete als möglichen Kaufpreis. Plus minus ein bisschen.
In der Schweiz liegen die Kaufpreise mindestens bei vierzig Jahresmieten.
Eine Million Franken für eine Wohnung ist da nichts.
Kein Wunder, dass man für ein 15 Quadratmeterzimmer ohne eigenes Bad schonmal gerne 1.500 Franken Miete zahlt.
Also im Monat, nicht im Jahr.