Vor einigen Tagen erschütterte mich eine Nachricht. Billy Six ist in Venezuela in Haft. Billy Six ist ein deutscher Kriegsberichterstatter und immer dort zu finden, wo sich niemand normales mehr hin traut. Six hat eine Maxime und die heisst, veröffentliche nichts, von dem Du nicht ganz genau weißt, dass es stimmt. Dies scheint auch der Grund zu sein, dass sich in der deutschen Presse eigentlich niemand darum schert. Hatte Six doch in der Vergangenheit auch schon das böse Wort Lügenpresse verwendet. Kleine Randnotizen hier und da aber ein Nichts gegen die Berichterstattung in Nord- und Südamerika, Kanada, Australien. Dort sind die Zeitungen voll von Berichten über den deutschen Journalisten, der vom venezolanischen Geheimdienst entführt und in der Hauptstadt Caracas in dem Gefängnis „El Helicoide“, das von der Geheimpolizei Sebin genutzt wird. Das Gefängnis befindet sich in einem ehemaligen Einkaufszentrum. Es kommt immer wieder zu Revolten und Aufständen wegen katastrophaler Haftbedingungen.
Venezuela befindet sich seit Jahren in einer existenziellen Wirtschaftskrise. Die Inflation ist außer Kontrolle. Es gibt kaum noch Nahrungsmittel oder Medikamente im Land. Die katastrophale Lage zwingt viele Menschen zur Flucht.
Six recherchierte seit 2017 in Venezuela über den Absturz des Landes.
Laut einer Nachricht, die Six aus dem Gefängnis schmuggeln konnte, befindet er sich seit dem 13. Dezember in einem Hungerstreik.
Doch nicht nur Journalisten werden in Venezuela vom Geheimdienst in Haft genommen, auch Urlauber werden immer wieder inhaftiert. Zuletzt ein US Amerikanisches Ehepaar, welches in Venezuela seine Flitterwochen verbrachte.
Um auf die Situation von Billy Six hinzuweisen, wurde bereits eine Online-Petition eingerichtet.