Glücklicherweise ist es am kommenden Tag wärmer mit -15 Grad in der Stadt und -30 in der Bucht, so dass ich einen ausgedehnten Spaziergang machen kann. Ausgedehnt heisst hier aber maximal 4 Stunden, denn nur so lange ist es hell.
Ich gehe als aus meinem Hotel Hvide Falk, übrigens das einzige geöffnete Hotel der Westküste Grönlands zu dieser Zeit, die Strasse runter bzw folge der Hauptstrasse abwärts.
Genaugenommen ist die Hauptstrasse eine schmale, einspurige Piste, die sich Motorschlitten und Autos miteinander teilen. Ampeln gibt es hier nicht, wozu auch? Das Strassennetz umfasst gerade mal 30 km.
Zunächst werfen wir einen Blick auf eine ganz bekannte Kirche.
Ich kannte sie nicht, ich bin auch irgendwie nicht dazu gekommen, mir die Kirche von innen anzusehen, erbaut wurde sie wohl irgendwann um 1700 irgendwas.
Was auch auf diesem Bild schön zu erkennen ist, es liegt gar nicht so viel Schnee, wie man das vielleicht denken würde. Der Schnee ist auch nicht vergleichbar mit dem Schnee in unseren Breitengeraden, der Schnee ist knochenhart gepresst, schon fast Eis.
Wenn wir ein wenig nach links schauen, haben wir einen wunderschönen Ausblick auf einen grossen Eisberg, der im Isfjord gefangen ist.
Von hier startete auch der Eisberg, der die Titanic gemeuchelt hat.
Irgendwann, so vielleicht nach einem Kilometer, biegt die Hauptstrasse scharf links ab und geradeaus geht es zum Hundeplatz. Hier sieht man auch gleich, dass man es hier mit dem Winterdienst nicht all zu genau nimmt. Winterdienst ist hier eigentlich eh egal.
Die ganze Stadt ist umgeben von Hundeplätzen. Auf 5.000 Einwohner kommen etwa 30.000 Hunde. Und Nachts, wenn ein Hund irgendwo anfängt zu heulen, dann stimmen alle anderen binnen Sekunden mit ein.
Übrigens sind alle Hunde angekettet, nur die kleinen unter einem Jahr dürfen frei herumlaufen. Und selbst bei denen erkennt man schon, wie kräftig diese Hunde sind. Und wie wild.
